Johannes Daxbacher wieder auf internationaler Mission

Johannes Daxbacher

Mit Unterstützung von DOSB und Auswärtigen Amt berät Johannes Daxbacher das Königreich Bhutan beim Aufbau von Judo-Strukturen.

28.09.2023 von [Birgit Arendt]

Bhutan, der kleine südasiatische Staat mitten im Himalaya mit gerade mal 700.000 Einwohnern, bezeichnet sich als „Land des Glücks“. Es ist eine Philosophie in diesem Land, das „Bruttonationalglück“ so groß wie möglich zu haben. Glück ist wichtiger als Geld.

Dieses Land kam auf die IJF zu und bat um internationale Unterstützung beim Aufbau von Judo-Strukturen.

Und so kam die Anfrage zu Johannes Daxbacher, der sich diesem Anliegen widmete. Deutschland unterstützt die internationale Sportentwicklung mit Experten und somit weilte der international sehr erfahrene Judoka Johannes Daxbacher mit Unterstützung von DOSB und des Auswärtigen Amtes Mitte September im Königreich Bhutan, vorrangig in der Hauptstadt Thimphu.

Im Gepäck hatte er zwei große Taschen voller Judoanzüge für Kinder. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bhutanischen Judoverbandes, Karma L. Dorji, widmete sich Johannes Daxbacher vor allem der Trainerfortbildung, aber auch dem Judo-Training für Kinder und Wettkämpfer.

In Bhutan gibt es für alle Jugendlichen ab 18 Jahre, die nicht studieren gehen, einen sozialen Pflichtdienst. Dabei geht es darum, die Kultur und das Land kennenzulernen, aber auch Sport, Erste Hilfe, Verhalten im Katastrophenfall und vieles mehr steht auf dem Programm. Gerade für den Sportbereich soll Judo ein zentrales Element werden. „Ziele dabei sind die körperliche Interaktion, Selbstverteidigung, Verletzungsprophylaxe und Wertevermittlung“, sagt Johannes Daxbacher über die Motivation des Landes, sich stärker mit Judo zu befassen. „Gerade die Judowerte kamen sehr gut an, die letztlich auch für die gesellschaftliche Entwicklung im Land wichtig sind.“ Dieser Pflichtdienst wird im kommenden Jahr von drei Monaten auf ein ganzes Jahr ausgedehnt und betrifft nun alle. Judo ist dabei als staatlicher Inhalt festgesetzt.
„Das Problem besteht darin, dass Bhutan genügend Übungsleiter und natürlich Trainingsstätten braucht, die derzeit noch nicht vorhanden sind“, umreißt Johannes Daxbacher die Aufgabe für das Land. Für ihn war sehr auffällig, dass Kinder in Bhutan ein sehr großes Interesse am Judo haben, auch ist der Mädchenanteil sehr hoch.

Während seines Besuches wurden all diese Fragen in Gesprächen immer wieder diskutiert und Lösungen gesucht. Neben dem Präsidenten des Judo-Verbandes und dem Generalsekretär des NOC Bhutans, Sonam Karma Tshering, war auch der Berater des Königs, Sonam Thinley, als sehr interessierter und aufmerksamer Gesprächspartner dabei.

„Ich hatte sehr viele Termine und dabei immer sehr wertschätzende Gespräche mit einer großen Dankbarkeit“, umreißt Johannes Daxbacher seine Eindrücke von den Menschen in Bhutan, die als freundlich, sanft und gastfreundlich gelten.

"Ich bin guter Dinge, dass der bhutanische Judopräsident zusammen mit seinem Team und einem guten Netzwerk die Herausforderungen meistern wird. Chapeau für diese Meisterleistung, dass jeder Bürger mit Judo in Kontakt kommen kann und Judo in verschiedenen Facetten kennenlernen darf. Gerne helfen wir ihm mit Rat und Tat weiter", so Johannes Daxbacher, der weiterhin eng mit Präsident Karma L. Dorji in Verbindung ist.