Die Trainer-C-Ausbildung

Seit der Ausbildungsreform des DOSB und der Umsetzung der Rahmenrichtlinien in den Fachverbänden ist der Begriff „Fachübungsleiter“ weggefallen. Der Begriff „Übungsleiter“ gilt noch für überfachliche allgemeine Ausbildungsgänge, die von den einzelnen Landessportbünden angeboten werden. Alle fachspezifischen Ausbildungen, in unserem Fall judospezifische, werden vom jeweiligen Spitzenverband getragen und als Trainerausbildungen tituliert. Wie bereits in den Grundlagen erklärt, unterteilt sich die vom DJB angebotene Ausbildung in die drei Stufen C, B und A und es erfolgt eine Zielgruppen orientierte Differenzierung zwischen Breitensport und Leistungssport. Aufgrund der erfreulich hohen Mitgliederzahlen delegiert der Deutsche Judo Bund die Durchführung der Trainer-C-Ausbildung in die Landesverbände. Diese verpflichten sich, im Sinne einer Qualitätssicherung, die Rahmenrichtlinien und die Inhalte der Ausbildung einzuhalten. Folgende Lernziele sind Inhalt dieser Ausbildungsstufe (entnommen der Ausbildungsordung des DJB):

Aus dem Handlungsfeld „Planen und Analysieren“

übergeordnete Lernziele
Einführung in Planung und Auswertung von Judounterricht vor allem mit Kindern und Jugendlichen, sowie kennen lernen von Trainingsprinzipien

Teillernziele

  • Rahmentrainingsplan des Judoverbandes, speziell die Trainingsetappe Grundlagentraining – lesen, verstehen und in die Trainingspraxis umsetzen
  • Die Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Judoverbandes (DJB)
  • Erstellen von Jahrestrainingsplänen für Anfängergruppen.
  • Planung mehrerer Trainingseinheiten (eine Woche bis einen Monat)
  • Der Aufbau einer Übungsstunde und Unterrichten in Unterrichtsreihen
  • Gestaltung einer themenspezifischen Aufwärmung mit physiologischer und motorischer Vorbereitung und einem dementsprechenden Stundenabschluss
  • Auswertung von Unterricht als Grundlage neuer Planung
  • Planung eines altersgerechten Wettkampfes im Sinne eines sportartübergreifenden Mehrkampfes

Aus dem Handlungsfeld „Unterrichten und Trainieren“

übergeordnete Lernziele
Die methodisch-didaktische Vermittlung von kind- und jugendgerechten Judotechniken auf der Grundlage der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie eine vielseitige Ausbildung allgemeiner und judospezifischer koordinativer und konditioneller Fähigkeiten

Teillernziele 

  • Einführen in die grundsätzlichen Überlegungen der Ausbildungs- und Prüfungsordnung des DJB
  • Organisationsformen im Judotraining
  • Organisationsformen für die Entwicklung konditioneller Fähigkeiten
  • Methodische Spiel- und Übungsreihen zum Erlernen von Judotechniken
  • Minimalkriterien für altersgerechte Judotechniken (biomechanische Aspekte)
  • Bewegungssehen/Lenkung der Aufmerksamkeit auf Knotenpunkte der Technik
  • Fehler erkennen und korrigieren
  • Kleine Zweikampfübungen und judospezifische Zweikampfformen
  • Spiel- und Übungsformen zur Entwicklung und Schulung koordinativer Fähigkeiten
  • Spiel- und Übungsformen zur Entwicklung und Schulung konditioneller Fähigkeiten

Aus dem Handlungsfeld „Motivieren und Erziehen“

übergeordnete Lernziele
Einführen in die Rolle des Trainers als Vermittler zwischen der „Sache“ Judo und den ihm anvertrauten Teilnehmern/Judoschülern unter der besonderen Berücksichtigung von Kindern zwischen 8 und 14 Jahren und Möglichkeiten zur Motivation und systematischen Vorbereitung junger Wettkämpfer zum Leistungssport unter Einbeziehung des sozialen Umfeldes

Teillernziele 

  • Die Rolle des Trainers im Judo
  • Ziele der Sportart Judo und die Vermittlung der Judoprinzipien von Jigoro Kano
  • Judo – Kampfregeln und Verhalten auf der Judomatte
  • Eigenmotivation zum Lehren und Lernen
  • Verantwortung übernehmen, Möglichkeiten der Mitarbeit, Mitbestimmung und Mitverantwortung kennen lernen
  • Vorbildfunktion des Trainers / insbesondere des Bewegungsvorbildes
  • Situationen, Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Verein kennen lernen
  • Grundlagen von Führungsstilen und gruppendynamischen Prozessen unter Berücksichtigung von Kindergruppen und deren Problemen
  • Coaching / Betreuung bei Training und Wettkampf
  • Entwickeln von und Betreuen bei altersgerechten Wettkämpfen
  • Einbinden der eigenen Aktivitäten und der der Trainingsgruppe in die Aktivitäten des Vereins
  • Zusammenarbeit mit anderen Trainingsgruppen und anderen Vereinen
  • Zusammenarbeit mit den Eltern

Aus dem Handlungsfeld „Organisieren und Verwalten“

übergeordnete Lernziele
Planung von kleineren Veranstaltungen und Ausflügen sowie Entwicklung und Organisation von altersgerechten Trainings- und Wettkampfmaßnahmen im Judo und ergänzenden Sportarten

Teillernziele

  • Organisationsstruktur von DOSB und DJB
  • Rechts- und Versicherungsfragen
  • altersgerechte sportliche und judosportliche Wettkämpfe (Judo-Safari; Fußball-, Basketballturniere; japanisches Turnier, Randoriturnier etc.)
  • Judo-Sportabzeichen
  • Organisation und Durchführung von Elternabenden
  • Betreuung und Unterbringung bei Fahrten und Ausflügen
  • Öffentlichkeitsarbeit / Tag der offenen Tür
  • Bildung von Trainingsgruppen
  • Koordination Schule/Verein
  • Hausaufgabenbetreuung / Lernhilfe für die Lösung schulischer und außerschulischer Probleme

Die Ausbildung besteht aus insgesamt 120 Lehreinheiten und soll eine ausgewogene Mischung aus praktischen Übungsstunden und theoretischem Unterricht sein. Durch möglichst unterschiedliche Vermittlungsmethoden und hohe Fachkompetenz der Referenten soll ein spannender und abwechslungsreicher Unterricht gewährleistet werden.

Der C-Trainer wird in erster Linie als Trainer für unseren Nachwuchs ausgebildet. Daher sollte er neben dem Besitz hoher Eigenmotivation Kinder zum Judosport motivieren können und ein gutes Bewegungsvorbild sein.

Alle wichtigen Inhalte der Ausbildung sind in dem neuen Buch des DJB „Trainer-C-Ausbildung“ auf fast 360 Seiten nachzulesen.